Universitätsbibliothek Gießen

Bestände

Der Bestand der Universitätsbibliothek Gießen umfasst 30 orientalische Handschriften in lateinischer, arabischer, syrischer, türkischer, äthiopischer, tibetischer, mandschurischer, singhalesischer und chinesischer Sprache und Schrift.

Vorhanden sind lateinische Texte, die sich mit orientalischen Sprachen (Arabisch, Syrisch, Äthiopisch etc.) und deren Grammatik beschäftigen, aber auch originalsprachliche Texte zur Grammatik. Neben religiösen Texten, wissenschaftlichen Abhandlungen und Rechnungsbüchern in arabischer Sprache gibt es auch eine Kalenderrolle. Eine Besonderheit sind drei kleine singhalesische Palmblatthandhandschriften aus Sri Lanka sowie ein chinesisches Bändchen, das Spiele beschreibt. Bei zwei Objekten (tibetische und mandschurische Buchrollen) handelt es sich wahrscheinlich um Kriegsverluste.

Sammlungsgeschichte

Bei den orientalischen Gießener Handschriften handelt es sich nicht um eine eigentliche Sammlung. Der Bestand ist disparat und findet sich verteilt über den gesamten Handschriftenbestand. Die einzelnen Handschriften wurden dort jeweils verschiedenen inhaltlichen Themengebieten (linguistische, schön geschriebene, historische, naturwissenschaftliche, theologische und sonstige Handschriften) zugeordnet, da die orientalischen Handschriften nicht systematisch erworben wurden, sondern eher zufällig – als Geschenke oder aus den Nachlässen Gießener Professoren – in die Bibliothek gelangten.

Hervorzuheben sind – neben Einzelschenkungen – der Gießener Orientalist Johann Heinrich Majus der Jüngere (1688−1732), der u.a. seine umfangreiche Bibliothek nach seinem Tod der Universität vermachte. Unter der großen Bücherschenkung des Gießener Juristen Renatus Karl von Senckenberg (1751−1800) im Jahr 1800, die vor allem den beachtlichen Bestand seines Vaters Heinrich Christian von Senckenberg (1704−1768, ebenfalls Jurist und Reichshofrat in Wien) umfasste, befinden sich auch ein paar orientalische Stücke. Einige weitere Bände kamen über den Nachlass des Orientalisten Johann August Vullers (1803−1880) in die Bibliothek. Zu nennen ist schließlich noch der Gerichtsrat Dr. Friedrich Noellner (1806−1870), dem wahrscheinlich einige Stücke zu verdanken sind, so die heute vermisste tibetische und mandschurische Rolle und die die noch vorhandene chinesische Handschrift. Mit den drei Palmblatthandschriften aus Sri Lanka gelangten bis kurz nach 1900 die letzten orientalischen Handschriften in den Bestand. Soweit die Herkunft der Objekte bekannt ist, findet sich ein entsprechender Nachweis bei den Digitalisaten.

Kataloge

Es existiert kein eigenständiger Katalog. Die orientalischen Handschriften sind in den folgenden Katalogen nachgewiesen: