Bestände
Einen Schwerpunkt des Handschriftenbestandes der Universitätsbibliothek Tübingen bilden die 1.900 orientalischen
Handschriften. Davon bilden die indischen Handschriften mit über 850 Stücken die zahlenmäßig stärkste Gruppe,
gefolgt von etwa 400 arabischen und 300 osmanisch-türkischen Handschriften. Im Altbestand finden Sie weitere
Handschriften auf Persisch, Armenisch, Hebräisch etc.
Sammlungsgeschichte
Die orientalischen Handschriften gelangten vorwiegend im 19. und 20. Jahrhundert in die Universitätsbibliothek
Tübingen. Die arabischen Handschriften stammen zum größten Teil von Johann Gottfried Wetzstein (1851−1905), der
1864 seine dritte Handschriftensammlung an die Universitätsbibliothek verkaufte. Diese Sammlung war die letzte und
kleinste, die Johann Gottfried Wetzstein an eine Bibliothek in Deutschland veräußerte. Sie umfasst rund 170
Handschriften unterschiedlichen Inhalts sowie eine große Zahl von Koran-Fragmenten, darunter jenes mit der
Signatur MA VI 165, das 2014 die Aufmerksamkeit eines breiten (Fach-)Publikums hervorrief.
Kataloge
Die Handschriften der Wetzstein-Sammlung wurden von Christian Seybold (1859–1921) und Max Weisweiler (1902–1968)
katalogisiert. Ein weiterer Katalog der „orientalischen Handschriften“ stammt von dem berühmten Orientalisten
Heinrich Ewald (1803–1875):
Die orientalischen Handschriften finden Sie im handschriftlichen Gesamtkatalog
„Verzeichniß der Handschriften der Königlichen
Universitätsbibliothek in Tübingen“
von Adelbert von Keller (1839). Die persischen Handschriften finden Sie unter der Signaturengruppe MA III und
die arabischen Handschriften unter Ma VI. Die osmanisch-türkischen Handschriften (Ma VII) werden seit 2021
innerhalb eines DFG-Projekts katalogisiert. Weitere Handschriftenbestände finden Sie
hier
.
Der Gesamtkatalog wird fortlaufend digitalisiert. Eine Kopie des Gesamtkatalogs (Stand 1969) steht zusammen mit
den gedruckten Katalogen im Präsenzbestand im Handschriftenlesesaal.